Mutter mit zwei Kleinkindern auf dem Sofa, lachend.

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Bildschirmmedien im Babyalter führen zu Veränderungen in der Gehirnaktivität

08.03.2023

Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf und sind bei ihrem ersten Kontakt mit den Medien zunehmend jünger. Vor allem in den ersten Lebensjahren gilt es, Babys und Kleinkinder bei ihren ersten und wohldosierten Medien-Erfahrungen zu schützen.

Forschende aus Singapur, den USA, Neuseeland und Kanada konnten nun Veränderungen in der Gehirnaktivität beobachten, wenn kleine Kinder schon vor einem Alter von zwei Jahren Bildschirmmedien nutzten. Auch längerfristig zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Umgang mit Bildschirmmedien als kleines Kind und den Exekutivfunktionen beziehungsweise schulischen Leistungen mit neun Jahren. Exekutivfunktionen ermöglichen einem Menschen, zu planen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, sich an Anweisungen zu erinnern und mehrere Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Die Expertinnen und Experten von der Yong Loo Lin School of Medicine an der National University of Singapore und Kollegen sowie Kolleginnen untersuchten mehr als 500 Mutter-Kind-Paare. Für 437 Kinder lagen vollständige Verhaltensdaten im Alter von neun Jahren für die Analysen vor. Die Forschenden fanden heraus, dass im Alter von 12 Monaten die durchschnittliche tägliche Bildschirmzeit 2,01 Stunden betrug. Die Bildschirmzeit im Alter von 12 Monaten wirkte sich auf mehrere Aufmerksamkeits- und Exekutivfunktionen im Alter von neun Jahren aus. Eine Untergruppe von rund 160 Kindern wurde im Alter von 18 Monaten einem EEG unterzogen; dort zeigten sich ebenso Auswirkungen der Bildschirmnutzung im Babyalter.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät dazu, Bildschirmmedien bei unter Dreijährigen zu vermeiden.