Schwangere blickt gedankenverloren in den Himmel.

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Schwangerschaft mit Diabetes

17.05.2023

Rund ein Prozent aller Schwangeren in Deutschland haben bereits vor der Schwangerschaft Diabetes. Daneben kann es auch im Verlauf der Schwangerschaft zu einem sogenannten Gestationsdiabetes kommen. Davon sind circa 4 Prozent aller Schwangeren betroffen.

Kurz nach der Geburt haben vor allem Neugeborene von Müttern mit einem Diabetes ein erhöhtes Risiko für einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel. Der Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) informiert darüber, dass eine mögliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) und damit einhergehende Komplikationen durch die Gabe von Kolostrum abgefangen werden können. Kolostrum wird die erste oft gelbliche Milch genannt, die bereits während der Schwangerschaft (ab der 16. Schwangerschaftswoche) und in den ersten Tagen nach der Geburt in den weiblichen Brustdrüsen gebildet wird. Sie ist reich an wertvollen Nähr- und Immunstoffen.

Der BVF rät daher diabetischen Schwangeren, sicherheitshalber die nährstoffreiche Kolostralmilch bereits am Ende der Schwangerschaft zu sammeln. Dann steht sie den Neugeborenen direkt nach der Geburt zur Verfügung. Denn viele Neugeborene sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit, mit dem Stillen zu beginnen. Weitere Gründe, Kolostrum in der Schwangerschaft zu sammeln, können zum Beispiel eine Erkrankung des Kindes sein, die eine kinderärztliche oder auch intensivmedizinische Behandlung nach Geburt notwendig macht.

Um Schwangere über die Möglichkeit und Hintergründe der Kolostrum-Gewinnung aufzuklären, steht nun ein neues Infoblatt des BVF zur Verfügung. Das Infoblatt "Sammeln von Kolostrum in der Schwangerschaft" gibt Tipps und Anleitung zum Vorgehen dieser präventiven Muttermilchgewinnung.