Mutter stillt Neugeborenes.

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Verkürztes Zungenbändchen kann Stillen beeinträchtigen

18.05.2022

Stillen ist für Babys in den ersten Lebensmonaten die beste Nahrungsquelle. Besonders am Anfang ist Stillen aber nicht immer einfach und es kann zu Stillproblemen kommen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) weist darauf hin, dass ein verkürztes Zungenbändchen des Säuglings Grund für Schmerzen beim Stillen und eine geringe Saugkraft des Babys sein kann.

Bei einem stark verkürzten Bändchen unter der Zunge erscheint die Zunge beim Herausstrecken vorne eingekerbt beziehungsweise zweigeteilt und ihre Beweglichkeit ist eingeschränkt. Das Baby kann dadurch nicht richtig saugen und lässt die Brust häufig los, sodass vermehrt Milch aus den Mundwinkeln rinnt. Eine zu geringe Gewichtszunahme des Kindes kann ebenso damit zusammenhängen. Laut BVKJ hat etwa die Hälfte der Kinder mit verkürztem Zungenbändchen Schwierigkeiten beim Trinken an der Brust. In einigen Fällen kann die Zunge mit dem unteren Gaumen sogar verwachsen sein. Experten sprechen dann von einer Ankyloglossie.

Etwa zehn Prozent der Säuglinge haben nach Aussagen des BVKJ ein zu kurzes Zungenband, wobei Jungen etwas häufiger als Mädchen betroffen sind. Der Berufsverband informiert deshalb darüber, dass ein kleiner Eingriff, die sogenannte Frenotomie, hier Abhilfe schaffen kann. Etwa zwei Wochen nach einer Frenotomie verbessert sich in der Regel der Stillerfolg. Längerfristig können dadurch auch Hindernisse beim Sprechen vermieden werden, wie zum Beispiel Lispeln. Denn Kinder mit einem zu kurzen Zungenband können Laute, die mit der Zunge gebildet werden, wie d, t, l, n und s, schwer aussprechen, was das Lispeln begünstigt. Weitere mögliche langfristige Folgen eines zu kurzen Zungenbändchens können Zahn- und Kieferfehlstellungen und erschwertes Schlucken sein.

 

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Hier finden Sie weitere Infos:

Zur Pressemitteilung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)