Mutter stillt ihr Baby liegend.

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Beim Baby auf wechselnde Kopfhaltungen achten

12.08.2021

Kinderärzte raten, Babys im ersten Lebensjahr auf dem Rücken schlafen zu lassen, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Liegen Säuglinge allerdings nicht nur nachts, sondern auch tagsüber fast ausschließlich auf dem Rücken, kann es zu einer Verformung des Babyköpfchens kommen. Denn die Schädelknochen sind weich und können sich anpassen, sodass es zu einer Abflachung des Hinterkopfs kommen kann.

Nach Aussagen des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Prof. Dr. Dieter C. Wirtz, sind diese Verformungen medizinisch meist harmlos. Nur in Ausnahmefällen sind für die Abflachung des Hinterkopfes angeborene Fehlbildungen der Wirbelkörper, äußerst selten ein sogenannter muskulärer Schiefhals, ursächlich. Dennoch empfiehlt die DGOU Eltern bei ihrem Baby auf wechselnde Kopfhaltungen zu achten, damit sich der Hinterkopf gewölbt ausprägen kann.

Die DGOU gibt Tipps, welche Maßnahmen Eltern ergreifen können, um einer Verformung des Schädels entgegenzuwirken. So sollte der Säugling tagsüber in wachem Zustand unter Aufsicht immer wieder in Bauch- oder Seitenlage beispielsweise beim Wickeln gebracht werden. Auch einseitiges Stillen beziehungsweise einseitige Positionen zum Beispiel beim Füttern sollten vermieden werden. Hat das Baby eine Lieblingsseite, zu der es das Köpfchen immer wieder dreht, kann nach Angaben der Fachgesellschaft das Köpfchen mittels Handtuchrollen stabilisiert und für eine gewisse Zeit in die andere Richtung gedreht werden. Wenn eine Seite des Schädels bereits abgeflacht erscheint, kann ein Mobile am Kinderbett hilfreich sein, das die Blickrichtung von der flachen Seite weglenkt. Gleiches gilt für die Platzierung des Kindes im Elternbett: Mutter oder Vater legen sich so, dass sich das Baby von der flachen Seite abwendet, wenn es sich zu den Eltern dreht.